Fotografin/Fotograf
Bereits seit Beginn der 50er Jahre findet die Fotografenausbildung am Albrecht-Dürer-Berufskolleg statt. Die Fotografenausbildung ist im Gegensatz zu anderen Berufen des Fachbereichs ein Handwerksberuf; dementsprechend gilt für die praktische Ausbildung die Handwerksordnung und die Prüfungen (Zwischenprüfung / Gesellenprüfung) werden von einem Prüfungsausschuss der Innung im Auftrag der Kreishandwerkerschaft durchgeführt. Das Albrecht-Dürer-Berufskolleg ist als dualer Partner für den theoretischen Teil der Ausbildung zuständig.
Die Ausbildung dauert in der Regel drei Jahre; der schulische Teil findet an 1–2 Wochentagen im Berufskolleg in Düsseldorf statt, die übrige Zeit in einem Lehrbetrieb, der im Großraum der Düsseldorfer Innung liegt (etwa ein Gebiet von Mönchengladbach / Krefeld bis Wuppertal). Schon bei der Auswahl eines Lehrbetriebs sollte man eine spätere Schwerpunktbildung im Blick haben; die größte Zahl der Ausbildungsbetriebe sind Portraitstudios, dann gibt es Studios, die vorwiegend im Bereich der Produktfotografie arbeiten, des weiteren Studios, die im Bereich Architekturfotografie ihren Schwerpunkt haben und einige wenige Ausbildungsstätten/-plätze für die „Wissenschaftsfotografie“ (Museen, Universitätsinstitute, Krankenhäuser, Polizei, sonstige Behörden).
Die Ausbildung ist in erster Linie eine handwerkliche Ausbildung; darin unterscheidet sie sich teilweise wesentlich von Ausbildungen im Bereich der Hochschulen und Kunstakademien. Handwerkliche Ausbildung bedeutet daher zunächst Auftragsarbeiten auszuführen, dem Kundenwunsch zu entsprechen. Damit verbunden ist eine fachlich einwandfreie, saubere Arbeit, die ein korrekt belichtetes, detailscharfes, gestaltetes Foto mit entsprechendem Tonwertumfang und gutem Kontrast als Ergebnis hat. Dazu gehören praktische Kenntnisse bezüglich der Lichtsetzung, des Umgangs mit der Kamera, der Inszenierung von Motiven. Überhaupt sollte der Anteil technischer (Kameratechnik, Beleuchtungstechnik) und physikalischer Kenntnisse (z. B. Optik) nicht unterschätzt werden, die neben einer soliden, umsichtigen, zielorientierten Gestaltungspraxis unabdingbar sind für einen Beruf, der sich in den letzten 10–15 Jahren ja gerade durch die Technik enorm gewandelt hat – und ein Ende dieser Entwicklung scheint noch nicht wirklich absehbar. So auch in der Weiterverarbeitung: An die Stelle der Laborarbeit ist die Nachbearbeitung am Computer gerückt, ein weites praktisches Übungsfeld, welches durch ständige Ergänzungen und Veränderungen im Softwarebereich lebenslanges Lernen unumgänglich macht.
Letztlich aber sind die Freude am Bild, gestalterisches Gespür und technisches Interesse die Säulen, auf denen bildsprachliche Kompetenz beruht; Neugier, Geduld, Experimentierfreude, aber auch das lästige Schleppen und Einrichten des Equipements, Improvisationsgabe, Organisationstalent stehen meist vor dem endgültigen Druck auf den Auslöser und dem fertigen Bildergebnis… und schließlich auch Aufräumen, Ordnung halten, Bilder archivieren, Kundenwerbung… Die Fotografie bietet ein vielseitiges, vielgestaltiges, abwechslungsreiches Berufsbild!
Der Bildungsgang in Fakten Fotograf*in
Der Bildungsgang in Fakten
Bildungsgangleitung: Frau Oesterberg
Im Bildungsgang werden ca. 60 Schülerinnen und Schüler in drei Klassen unterrichtet.
ZEITLICHE UNTERRICHTSORGANISATION
Der Unterricht findet in Teilzeitform statt. Die Unterrichttage können jeweils von Schuljahr zu Schuljahr wechseln; bei der Anmeldung werden Ihnen die derzeit gültigen Tage für Ihre Klasse mitgeteilt.
UNTERSTUFE:
1. Berufsschultag mit 8 Stunden (wöchentlich, derzeit montags)
2. Berufsschultag mit 6 – 8 Stunden (14-täglich, derzeit donnerstags)
Studiokurs (in Kleingruppen) – jeweils fünf Termine im Jahr (8 Stunden, derzeit freitags)
MITTELSTUFE:
1. Berufsschultag mit 8 Stunden (wöchentlich, derzeit dienstags)
2. Berufsschultag mit 8 Stunden (14-täglich, derzeit donnerstags)
OBERSTUFE:
ein Berufsschultag mit 8 Stunden (wöchentlich, derzeit mittwochs)
UNTERRICHTSFÄCHER
I. Berufsbezogene Fächer
- Bildgestaltung und Konzeptentwicklung (Bündelungsfach für verschiedene Lernfelder)
- Aufnahmetechnik und Lichtsetzung (Bündelungsfach für verschiedene Lernfelder)
- Bildbearbeitung und Bildausgabe (Bündelungsfach für verschiedene Lernfelder)
- Wirtschaftslehre
- Fremdsprachliche Kommunikation (z. Zt. Englisch – Stufe B1 / Mittelstufe)
II. Differenzierung
- Studiokurs (1. Lehrjahr)
III. Berufsübergreifende Fächer
- Deutsch / Kommunikation (i. d. R. Unter-/Mittelstufe)
- Religionslehre (i. d. R. Unterstufe)
- Sport/Gesundheitslehre (i. d. R. Unterstufe)
- Politik/Gesellschaftslehre (z. Zt. in allen Stufen)
Lernfelder Fotograf*in
Lernfelder
Unterstufe
1. Betriebe im Branchenumfeld präsentieren
2. Bildideen entwickeln und umsetzen
3. Aufnahmesysteme und Licht handhaben
4. Bilder verarbeiten und ausgeben
5. Aufnahmeentwürfe erstellen und umsetzen
Mittelstufe
6. Licht setzen
7. Kamerasysteme motivabhängig einsetzen
8. Bilder auftragsbezogen erstellen, aufbereiten und ausgeben
9. Konzeptionen erstellen, umsetzen und präsentieren
Oberstufe
10. Bilder bewerten und eine persönliche Bildsprache entwickeln
11. Bilddaten farbverbindlich aufbereiten und ausgeben
12. Bildorientierte Medienprodukte erstellen
13. Ein fotografisches Projekt realisieren
Termine Fotograf*in
Termine
Zwischenprüfung
(in der Ausbildungs„mitte“/nach eineinhalb Lehrjahren)
i. d. R. im Februar eines Jahres
Gesellenprüfung
i. d. R. halbjährlich
Winterprüfung i.d.R. im Dezember/Januar (Anmeldung bis Ende September)
Sommerprüfung i.d.R. Mai/Juni (Anmeldung bis Ende Februar)
Die Anmeldung nimmt der Ausbildungsbetrieb in der Kreishandwerkerschaft Düsseldorf, Klosterstr. 73 –75 bei Frau Ahmeti und Frau Sadiki vor.