Konzept
Kurzkonzept: Im Folgenden stellen wir unser Konzept in gekürzter Form vor.
Logo
Das Logo der Schulsozialarbeit am ADBK ist ein Bild für unsere Absicht, den oft institutionellen eingeschränkten Handlungsrahmen von Schule zu erweitern und neue Wege möglich zu machen. Uns geht es darum, Brücken zu bauen und aufzuzeigen, dass es viele Wege zum Ziel gibt. Wir stellen geltende Regeln innerhalb der Institution Schule nicht in Frage, sondern möchten Brücken bauen, um Möglichkeiten im Handlungsrahmen zu erweitern. Die Farben entsprechen den Farben der Abteilungen unserer Schule, die Farbe Lila steht für die Schulsozialarbeit.
Beratung
Das Beratungsangebot der Schulsozialarbeit ist ein individuelles Hilfeangebot für den Einzelfall. Als Ansprechpersonen stehen wir neben den Problemen schulischer Art auch für Probleme allgemeiner Art, die nichts mit dem Unterricht zu tun haben, zur Verfügung. Wir verstehen unser Beratungsangebot als prozessorientiertes und begleitendes Angebot. Uns ist es wichtig, unsere Gesprächspartner*innen kennen- und verstehen lernen. Unser Angebot ist es, gemeinsam Perspektiven und neue Möglichkeiten zu entdecken. Die Schulsozialarbeit steht neben allen Schüler*innen auch Eltern, Betreuer*innen und Lehrer*innen mit ihren beratenden und unterstützenden Angeboten zur Verfügung. Die Schulsozialarbeiter*innen beachten das Gebot der Schweigepflicht gemäß §203 StGB. Persönliche Gespräche werden in einem vertraulichen Rahmen geführt. Oft ist es sinnvoll, in den Beratungsprozess oder bei Umsetzung einer möglichen Lösung Lehrerkolleg*innen oder Netzwerkpartner*innen einzubinden. Dies geschieht nur mit Zustimmung und einer schriftlichen Schweigepflichtentbindung.
Definition Schulsozialarbeit
Schulsozialarbeit nimmt eine wichtige Vermittlungs- und Scharnierfunktion zwischen Schule und Gemeinwesen wahr. Sie stellt eine Vermittlung zwischen der (pädagogischen) Institution Schule und dem örtlichen Hilfesystem der Jugendhilfe her. Im Interesse der jungen Erwachsenen trägt die Schulsozialarbeit also zu einer Vernetzung bestehender Angebote und Dienste bei. (vgl. www.schulsozialarbeit.net/definition/ Abgerufen am 23.09.2020)
Unter Schulsozialarbeit verstehen wir in Anlehnung an Speck ein kontinuierliches Angebot sozialpädagogischer Fachkräfte am Ort Schule. Sozialpädagogische Arbeit findet auf einer verbindlich vereinbarten und gleichberechtigten Basis in Zusammenarbeit mit Lehrkräften und Schüler*innen statt. Ziel ist die Förderung junger Menschen in ihrer individuellen sozialen, schulischen und beruflichen Entwicklung. Weitere Ziele sind Bildungsbenachteiligung zu vermeiden und abzubauen, Erziehungsberechtigte und Lehrer*innen bei der Erziehung und dem erzieherischen Kinder- und Jugendschutz zu beraten und zu unterstützen sowie zu einer schülerfreundlichen Umwelt beizutragen. (vgl. Speck, Karsten, Schulsozialarbeit: Eine Einführung, utb Verlag 2020, S. 44)
Für uns bedeutet das, dass die Schulsozialarbeit einen eigenständigen pädagogischen Arbeitsbereich am Ort Schule darstellt. Die Angebote der Schulsozialarbeit ergänzen den schulischen Bildungs- und Erziehungsauftrag. (vgl. https://www.schulentwicklung.nrw.de/q/erziehung-und-praevention/schulsozialarbeit/grundlagen/definitionen-und-ziele/index.html Abgerufen am 23.09.2020)
Grundsätze und Haltung
In der Begegnung mit den Schüler*innen geht es uns darum, die Schüler*innen und deren Lebenswelt kennen zu lernen. Wir möchten die „Wirklichkeit“ der Schüler*innen nachvollziehen, Verständnis entwickeln und gemeinsam in einen ressourcen- und lösungsorientierten Prozess einsteigen und diesen begleiten.
Die Schulsozialarbeit am ADBK möchte die Schüler*innen darin unterstützen, eigene Entscheidungen zu treffen und sie auf ihrem Weg zu einer eigenverantwortlichen und gemeinschaftsfähigen Persönlichkeit begleiten. Dabei ist es uns wichtig, dass die Schüler*innen aktiv am Prozess beteiligt sind und Eigeninitiative zeigen.
Wichtige Merkmale unserer Haltung in unserer Arbeit sind: wertfreie Annahme, Trennen von Verhalten und Person, Wertschätzung und Akzeptanz, Konfrontation, Begleiten statt leiten, Humor, Verständnis und Vertrauen, sicherheitsgebend und stressreduzierend.
In der Arbeit mit den Schüler*innen nutzen wir eine Vielzahl, an den Anliegen der Schüler*innen ausgerichtete, Angebote und Methoden (z.B. Einzelberatung, Coaching, Trainings, Elternarbeit, gemeinsame Gespräche mit Lehrer*innen, Klassenangebote). Wir sind der Auffassung, dass es wichtig ist, mit den Schüler*innen einen Weg zu erarbeiten, der mit ihrer Persönlichkeit und ihren Werten übereinstimmt. Schulsozialarbeit versteht ihren Auftrag darin, für die/den Schüler*in und ihre/seine Belange Partei zu ergreifen. Dabei geht es darum sanktionsfrei zu agieren, aber uns dennoch mit den Jugendlichen, wenn nötig konfrontativ, auseinanderzusetzen. Auf Klarheit, Transparenz, Verbindlichkeit legen wir Wert. Wir wollen in unserer Arbeit mit den Schüler*innen und Lehrer*innen Zuverlässigkeit und Sicherheit vermitteln und erwarten dies ebenso, wenn jemand mit uns in einen Prozess tritt.
Rolle
Die Schulsozialarbeit ergänzt die Institution Schule (Lehrer*innenrolle) durch eine neutrale und ganzheitlichere Sichtweise auf die Schüler*innen. Wir ermöglichen es, den Blick auf Schüler*innen zu erweitern, um neue Ressourcen und Handlungsmöglichkeiten zu entdecken und zu nutzen. Lehrer*innen werden heute mit einer Vielfalt an Themen, sozialen Defiziten und den Folgen sozialer Ungerechtigkeit konfrontiert, ohne dass es Lehrer*innenaufgabe ist, diese auszugleichen und zu bearbeiten. In diesen Themen sehen wir unsere Zuständigkeiten und unsere Handlungsfelder. Wir übernehmen in diesem Bereich eine Vermittlungsfunktion zwischen schulischem Bildungs- und Erziehungsauftrag und Jugendhilfe (z.B. Vermittlung an Beratungsangebote, Unterstützung bei der Freizeitgestaltung).
Ziele
Ein Hauptziel der Schulsozialarbeit ist, dass Bildungschancen von Schüler*innen erhöht werden, indem individuelle und gesellschaftliche Benachteiligung durch besondere sozialpädagogische Maßnahmen ausgeglichen wird.
Weitere Ziele sind:
- Zur psychosozialen Gesunderhaltung der Schüler*innen und Lehrer*innen beitragen
- Unterstützung der Schüler*innen bei ihrem individuellen Bildungs- und Lebensweg
- Gerechte Behandlung und Vermeidung von Diskriminierung
- Schüler*innen darin begleiten, selbstbewusste, verantwortungsbewusste und gesellschaftsfähige Erwachsene zu werden, die für sich und ihre Entscheidungen die Verantwortung übernehmen.
Kooperationspartner
Wichtige Kooperationspartner bei unserer Arbeit sind alle Lehrer*innen und Lehrer des ADBKs sowie das Beratungs- und das Mediationsteam am ADBK, die Seelsorger*innen und die Studien- und Berufsorientierungslehrer*innen unsere Schule. Darüber hinaus sind innerhalb der Schule die Caritas mit dem Projekt Übergang- Schule- Beruf und die AWO Berufsbildungszentrum gGmbH mit dem Projekt Schulsozialarbeit vertreten.
Eine weitere wichtige Stütze unserer Arbeit sind die Kooperationen mit folgenden Netzwerkpartnern:
- Agentur für Arbeit (Berufsberatung, JugendJobCenter, Jobcenter)
- Polizei
- IHK und HWK
- Berufskollegs der Stadt Düsseldorf
- Jugendberatung des SKFM
- Zett (Jugendinformationszentrum Düsseldorf)
- Jugendmigrationsdienst der Diakonie
- AWO / JBH
- AWO – Projekt Schulsozialarbeit
- Caritas – Projekt Übergang Schule und Beruf
- ProFamilia / ProMädchen
- Schulpsychologischer Dienst
- AIDShilfe
- Verbraucherzentrale
- ZAKK (Zentrum für Aktion, Kultur und Kommunikation)
- Crosspoint (Drogenberatungsstelle)