Konzepte/Fördern
Entwicklung der Abteilung
Eine eigene Abteilung für Klassen mit Schülerinnen und Schülern ohne Berufsausbildungsverhältnis besteht seit dem Schuljahr 2007/08. Sie entstand aus einem stetig wachsenden Bildungsgang, der zunächst 36 Schülerinnen und Schüler und nun ca. 467 umfasst.
Im ersten Jahr wurde das Differenzierungskurssystem eingeführt und evaluiert; es bildet nun eine der drei Säulen dieser didaktischen Konzeption.
Der Gewinn des Düsseldorfer Schulpreises 2007, verliehen von der Westdeutschen Zeitung und Electronic Partner, motivierte einige Lehrerinnen und Lehrer dazu, sich mit dem Thema Freiarbeit in ihren Klassen auseinanderzusetzen. Die positiven Erfahrungen mit dieser Methode veranlasste uns dazu, die Freiarbeit als zweite didaktische Säule im Schuljahr 2008/09 für alle Klassen konzeptionell aufzunehmen.
Dritte Säule für unser Konzept sind Lernsituationen. Diese wurden in der Vergangenheit entwickelt und werden nun auf ihre Tauglichkeit für unsere Schülerschaft getestet.
Eine vierte Säule ist zu Beginn des Schuljahres 2010/2011 durch das Selbstlernzentrum entstanden.
Fortbildungen
Fortbildungen
Regelmäßige Fortbildungen dienen schwerpunktmäßig dazu, sich mit sozialpädagogischen, psychologischen und diagnostischen Fragestellungen zu befassen und diese konstruktiv in den Unterricht einzubringen.
Die Fortbildung in Zusammenarbeit mit dem Competence Center Begabtenförderung (CCB) zur Feststellung von Begabten in der Benachteiligtenförderung wurde im Jahr 2009 durchgeführt.
Fördermaßnahmen
Fördermaßnahmen
Welche Fördermaßnahmen werden eingesetzt und an welche Zielgruppe richtet sich die jeweilige Maßnahme?
Als Grundgerüst wurden von den Lehrerinnen und Lehrern vier Säulen eines didaktischen Konzeptes entwickelt. Auch in der Unterrichtsorganisation spiegelt sich diese Struktur wider (siehe Konzept auf Hauptseite beq).
Weitere Angebote
Weitere Angebote
Drehtürmodell
Ausgewählte Schülerinnen und Schüler werden unter bestimmten Voraussetzungen in den Fachklassen des dualen Systems beschult.
Keep in touch (Übergangsbegleitung)
Schülerinnen und Schüler, die nach der Berufsvorbereitung in der Abteilung beq an dem Albrecht-Dürer-Berufskolleg eine Ausbildung beginnen, können bei dem Übergang von ihren abgebenden Lehrerinnen und Lehrer in der ersten Zeit begleitet werden.
Beratungs- und Stützkonzept für Schülerinnen und Schüler mit Migrationshintergrund in Kooperation mit dem Jugendmigrationsdienst Düsseldorf der Diakonie z.B.:
- Fallberatung /Coaching
- Sprechstunden (dienstags 12:00-14:00 Uhr an dem Albrecht-Dürer-Berufskolleg….donnerstags 13:00-17:00 Uhr Büro Platz der Diakonie 2a und nach Vereinbarung (Tel.: 0211 91318830, Frau Slama)
- Div. Projekte (Theater, Motivationsseminar etc.)
Schuldnerberatung (Projekt GeKo- Der Geldkompass)
Dieses Angebot zur Vermittlung von Finanzkompetenz wird durchgeführt von der evangelischen Kirche Düsseldorf. Die Module von GeKo vermitteln Kenntnisse und Fähigkeiten sich verantwortlich mit den eigenen Wünschen und Bedürfnissen, den finanziellen Möglichkeiten und Beschränkungen auseinanderzusetzen.
Gewaltprävention
Im Rahmen unseres Konzeptes zur Gewaltprävention bieten wir Schülerinnen und Schülern die Nutzung von Schlagpolstern an. Sie bieten den Schülerinnen und Schülern die Möglichkeit im Unterricht ihre Energie in Anspannungs- und Konfliktsituationen zu kanalisieren und konfliktfrei zu entladen. Oft haben die Schülerinnen und Schüler in unserem Bildungsgang keine Strategien, ihre Anspannung in Konfliktsituationen im Unterricht gewaltfrei zu lösen. Ihnen soll ermöglicht werden, ihren Stress über körperliche Anstrengung abzubauen. Sie sollen lernen, dass die Ausübung von Aggressionen im erlaubten Rahmen möglich ist und nicht zerstörerisch wirken muss.
Sexualberatung und Schwangerschaftskonfliktberatung
durch:
- z.B. donum vitae, ein bürgerlicher Verein von Laien, der das katholische Element in der Schwangerschaftskonfliktberatung zu erhalten versucht.
- z.B. AIDS-Hilfe Düsseldorf
Sucht- und Drogenprävention
Dieses Projekt wird in Zusammenarbeit mit der Kriminalpolizei durchgeführt.
In Zusammenarbeit mit der Polizei wird ein Projekt für Fahranfänger zur Vorbeugung von Unfällen im Straßenverkehr durchgeführt.
Förderziele
Förderziele
Welche Förderziele bestehen in der Abteilung beq?
Die Ziele für Schülerinnen und Schülern der Ausbildungsvorbereitung bestehen darin, die Schülerinnen und Schüler
- auf die Aufnahme einer Berufsausbildung vorzubereiten oder
- auf die Aufnahme einer Arbeitstätigkeit vorzubereiten und/oder
in ihrer Persönlichkeit so weit zu bilden, dass eine sinnstiftende Lebensbewältigung initiiert wird und/oder
dass zum Ende des Schuljahres mit jeder und jedem eine Anschlussperspektive entwickelt wird.
Dabei leitet uns die Idee, dass die Erziehung, die sozialen Beziehungen und die Vermittlung von Lerninhalten voneinander untrennbare Bestandteile der Arbeit im Bereich der Benachteiligtenförderung sind.
Deshalb stehen die Entwicklung und die Förderung der sozialen und personalen Kompetenzen wesentlich im Vordergrund.
Wir verfolgen einen Potenzialansatz, der individualisiertes Lehren und Lernen in den Vordergrund stellt, nicht nur das Fördern, sondern auch das Fordern zum Zentrum des pädagogischen Handelns macht. In diesem Zusammenhang werden die in der Tabelle aufgeführten Förderangebote eingesetzt.
Ein individueller Förderplan dient der Erkundung und Festlegung individueller Ziele, Wünsche und Erwartungen der Schülerinnen und Schüler. Der Förderplan motiviert dazu, planvoll ein Ziel zu beschreiben, anzugehen und ggf. zu erreichen.
Aspekte der Förderplangespräche:
- Unterschiede zwischen Wunsch- und Zielvorstellungen
- gegenseitige Mitarbeit zur Erreichung der Ziele unter Berücksichtigung des Potenzials
- Abgleich von Fremd- und Eigenwahrnehmung
- Vereinbarungen zu Eigenschaften, Fähigkeiten und Fertigkeiten, die ausbaufähig oder entwicklungsbedürftig sind
Eine Abstimmung, oftmals auch eine gemeinsame Durchführung des Förderplangesprächs mit den Bildungsbegleiterinnen und Bildungsbegleitern oder Sozialpädagoginnen und Sozialpädagogen der Träger wird von einigen Bildungsträgern unterstützt und mitgestaltet.
Kooperationspartner
Kooperationspartner
Legende:
Bildungskooperationen in der dualisierten Berufsvorbereitung:
(BTZ) = Bildungs- und Technologiezentrum der Maler- und Lackiererinnung Düsseldorf (Werkstattjahr, Farbe)- zurzeit keine Kooperation
BZB = Bildungszentrum des Baugewerbes e.V. Düsseldorf (BvB: Bau) – zurzeit keine Kooperation
BBZ = Berufsbildungszentrum der Arbeiterwohlfahrt KV Düsseldorf (BvB: Holz, Farbe, Gastronomie und Werkstattjahr: Handwerk, Gastronomie)
JBH = Jugendberufshilfe Düsseldorf (BvB, nach dem Kinder- und Jugendplan: Farbe, Holz Bau und Werkstattjahr: Handwerk, Gastronomie)
GQH Jobtransfer = Gesellschaft Qualifizierung im Handwerk, Agentur der Handwerkskammer Düsseldorf – zurzeit keine Kooperation
WIPA = Wirtschaftsschule Paykowski (Ganzheitliches Integrationscoaching von Migrantinnen und Migranten, GINCO) – zurzeit keine Kooperation
DAA = Deutsche Angestellten-Akademie (zurzeit nicht aktiv)
Caritas/AWO = Caritasverband Düsseldorf/ Arbeiterwohlfahrt, (Aktiv ins Berufsleben starten)
Projektkooperationen:
Ev. Kirche = evangelische Kirche Düsseldorf (GeKo- der Geldkompass)
Donum vitae = bürgerlicher Verein von Laien, die das katholische Element in der Schwangerschaftskonfliktberatung zu erhalten versuchen
Fachseminar Krefeld = Projekte: Kompetenzcheck Respekt und Benimm-Projekt
CCB = Competence Center Begabtenförderung der Stadt Düsseldorf
F.f.G Stadt Düsseldorf = Fachstelle für Gewaltprävention der Stadt Düsseldorf (WENDO: Feministische Selbstverteidigung & Selbstbehauptung von Frauen für Frauen)
IHK Krefeld = Industrie- und Handwerkskammer Krefeld (Berufserkundungs-Parcours der IHK)
Schulen = Kooperationen, die sich gegenseitig, in ihren Möglichkeiten die Schüler/innen individuell zu fördern, ergänzen (Drehtürmodell, Unterricht an anderem Ort etc.)
Polizei = Sucht-/ Drogenpräventionsprojekt und Fahranfängerprojekt
Beratungskooperationen:
ARGE = Arbeitsgemeinschaft gemeinsame Einrichtung von der Agentur für Arbeit und der Stadt Düsseldorf
Job-Center-Plus = Jugend-Job-Center Plus, Einrichtung der ARGE
AA = Agentur für Arbeit Düsseldorf
Jugendamt = Jugendamt der Stadt Düsseldorf
RAA = Regionale Arbeitsstellen zur Förderung von Kindern und Jugendlichen aus Zuwandererfamilien in NRW, Düsseldorf
Schulpsychologische Beratungsstelle = Einzelfallberatung in Kooperation mit dem Beratungsteam der ADS
Diakonie = Jugendmigrationsdienst: Beratungs- und Stützkonzept für Schülerinnen und Schüler mit Migrationshintergrund
Vielfalt im Religionsunterricht
Vielfalt im Religionsunterricht
Bei dem Treffen des Ministeriums für Schule und Weiterbildung im Februar 2016 zum Thema „Religionsunterricht am Berufskolleg“ trafen sich die Dezernenten der Bezirksregierung sowie Religionslehrkräfte und Kirchenvertreterinnen und Kirchenvertreter aus dem Raum Düsseldorf. Dabei wurde deutlich, welchen Stellenwert die ausgeprägte Heterogenität der Schülerinnen und Schüler im Bereich der Beruflichen Einstiegsqualifizierung im Unterricht einnimmt.
Aufgrund dessen müssen entsprechende Unterrichtskonzepte entwickelt werden, welche in Bezug auf die Religionen, die Glaubensprofile, die Kulturen, die Traditionen und die Denkstrukturen dieser Vielfalt gerecht werden.
Eines dieser Konzepte ist der „Diversity-Religionsunterricht“, der sich grundsätzlich an alle richtet, die einen zeitgemäßen Dialog zu Glaubens- und Lebensfragen wünschen. Das Inklusionskonzept zur Einbindung des Religionsunterricht in die BK-Bildungsgänge, traf auf großes Interesse bei den Teilnehmerinnen und Teilnehmern dieses Treffens.
Ressourcenorientierte Arbeit mit Schülerinnen und Schülern in der dualisierten Berufsvorbereitung
Ressourcenorientierte Arbeit mit Schülerinnen und Schülern in der dualisierten Berufsvorbereitung
Im Rahmen einer explorativen Studie an ausgewählten Berufskollegs in NRW, an der auch das Albrecht-Dürer-Berufskolleg (ADBK), hier die Abteilung für berufliche Einstiegsqualifizierung (beq), teilnahm, ging es um die Situation und Perspektiven der Ausbildungsvorbereitung von Jugendlichen mit besonderem Förderbedarf an Berufskollegs.
Prof. Dr. Martin Baethge und Dr. Volker Baethge-Kinsky besuchten das ADBK im 1.Schulhalbjahr 2011/12 und interviewten die Schulleitung und die Lehrerinnen und Lehrer der Abteilung beq zu ihren Erfahrungen und Veränderungsbedürfnissen.
Im Rahmen dieser Untersuchung wurde deutlich, dass die Arbeit mit förderbedürftigen Jugendlichen an der Albrecht-Dürer-Schule einen hohen Standard aufweist. Unter dem Link:
findet man den kompletten Schlussbericht vom 27. Juni 2012. (Alle an der Studie beteiligten Berufskollegs sind anonymisiert dargestellt. Apropos: Das ADBK (hier: ADS) ist die Fokusgruppe BK 2).
Wenn Flüchtlinge zur Schule gehen – Internationale Förderklassen
Wenn Flüchtlinge zur Schule gehen – Internationale Förderklassen
Bei einem Besuch der BEQ konnten die stellvertretende Fraktionsvorsitzende der SPD Frau Voigt-Küppers sowie Frau Benninghaus (Mitglied des Landtages) einen besonderen Eindruck der IFK-Klassen und der unterrichtlichen Arbeit durch die Lehrerinnen und Lehrer gewinnen.
Ganz nah dran waren die beiden Besucherinnen an diesem Tag. Nach einer kurzen Vorstellung und einem Austausch mit den Jugendlichen, wurden Frau Voigt-Küppers und Frau Benninghaus in den Unterricht integriert. Beim „Über-die-Schulter-schauen“ und im Austausch mit den Kolleginnen und Kollegen zeigte sich Frau Benninghaus von den Klassen „sehr beeindruckt“ und war imponiert, „mit welchem Ehrgeiz und welcher Kraft viele hier arbeiten“.
Dabei galt ihr Dank ganz besonders den vielen engagierten und idealistischen Lehrkräften sowie den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Albrecht-Dürer-Schule, die eine besondere Förderung der jugendlichen Flüchtlinge (insbesondere im Bereich „Sprache“) erst möglich machen.
Zum Abschied wurden die Klassen zu einem Besuch in den Düsseldorfer Landtag eingeladen, um vor Ort nicht nur einen Eindruck der alltäglichen Arbeit zu gewinnen, sondern auch die Möglichkeit zu haben, alle Fragen und Wünsche zu äußern, die die Jugendlichen beschäftigen.
Zum vollständigen Artikel:
Besuch der Universität Paderborn im Rahmen der 3i-Überprüfung des didaktischen Konzepts der Ausbildungsvorbereitung an der Albrecht-Dürer-Schule
Besuch der Universität Paderborn im Rahmen der 3i-Überprüfung des didaktischen Konzepts der Ausbildungsvorbereitung an der Albrecht-Dürer-Schule
Prof. Dr. Hugo Kremer – Studiendekan der Fakultät Wirtschaftswissenschaften (Department 5: Wirtschafts- und Berufspädagogik) besuchte im Januar 2016 die BEQ. Dabei verschaffte er sich im Gespräch mit dem damaligen Abteilungsleiter Heinrich Bell und dem BEQ-Team einen Überblick über die konzeptionelle Unterrichtsgestaltung vor Ort.
Zur Expertisenentwicklung zur Bildungsarbeit in der Ausbildungsvorbereitung läuft derzeit das 3i-Forschungsprojekt (getragen durch das MSW NRW): http://cevet.eu/forschung/aktuelle-projekte/3i/
Fazit des Projektleiters Prof. Dr. Hugo Kremer:
Die Abteilung BEQ der Albrecht-Dürer-Schule soll als Referenzschule im Rahmen des 3i-Projektes genutzt und eine weitere Zusammenarbeit mit der Universität Paderborn realisiert werden. Grund dafür ist das laut Kremer „beeindruckende“ Konzept der Abteilung, welches von multiprofessionellen Lehrer/innen-Teams getragen und umgesetzt wird. Und das in besonderem Maße ohne viel Aufhebens: die Implementierung unseres Konzeptes in den alltäglichen Unterricht funktioniert beispielhaft.
Besuch der IFK-Klassen (inbeq) durch die Handwerkskammer und Industrie- und Handelskammer Düsseldorf
Besuch der IFK-Klassen (inbeq) durch die Handwerkskammer und Industrie- und Handelskammer Düsseldorf
Im September 2015 besuchten Hauptgeschäftsführer der HWK Düsseldorf Dr. Axel Fuhrmann, Dr. Christian Henke (Geschäftsführer der HWK Düsseldorf) sowie Norbert Woehlke (Geschäftsführer der IHK Düsseldorf) die Abteilung BEQ, um sich nicht nur in einem Gespräch mit dem damaligen Abteilungsleiter Heinrich Bell, dem Team der BEQ und der damals ständigen Vertreterin des Schulleiters Frau Ellen Ahn über das Konzept inbeq (Internationale Berufliche Einstiegsqualifizierung – IFK-Klassen) zu informieren, sondern auch einen direkten Eindruck von unseren Schülerinnen und Schülern zu gewinnen.
Dr. Axel Fuhrmann empfand den Besuch als „eine echte Weiterbildung in Sachen ‚Realität und Flüchtlinge’“ und erkennt in unseren Jugendlichen ebenso vielschichtiges Potenzial, wie auch besonders heterogene Vorerfahrungen. Er bedankt sich für den Austausch mit den kompetenten und sympathischen Kollegen (vgl. Fuhrmann).